Farben - Und warum sie so wichtig sind

  • Farben sind im Internet ein meist stark unterschätztes Thema. Farben können sehr komplex sein und einen zur Verzweiflung bringen. Wenn ich das Internet durchstreife und mich durch einige Webseiten klicke fangen meine Augen an so richtig ins Schwitzen zu kommen. Oft kommt es vor das Texte aufgrund falscher Farbdarstellung schwer zu erkennen sind und man die Lust verliert überhaupt weiter zu lesen, dazu aber später mehr.


    Ein Großteil meiner Arbeit läuft außerhalb des Internets ab, ich musste mich zwangsläufig viel mit Farben beschäftigen. Nun möchte ich meine Zeit nutzen und ein mal aufschreiben wie es sich mit den Farben denn nun im Internet verhält.


    Für wen ist der Beitrag geeignet?
    Einsteiger die einen grundlegenden Überblick suchen wie Farben zu verwenden sind, die einen Leitfaden zum eigenen Layout suchen. Lernen kann sicher fast jeder noch etwas, sogar ich.


    Was wird benötigt?
    Theoretisch nichts. Wer ausprobieren möchte benötigt nur das kostenfreie Bildbearbeitungsprogramm GIMP, einen Einstieg in das Programm findet man im HTML-Seminar (hier)
    Außerdem greifen wir auf 2 Tools im Internet zurück: Adobe Kuler und paletton.com.


    Hinweis: Diese Anleitung wird sich in mehrere Beiträge unterteilen, das liegt nicht daran das ich unbedingt meinen Counter in die Höhe treiben möchte. Durch die zahlreich eingefügten Grafiken verliert ein einzelner Beitrag leider viel zu sehr an Übersichtlichkeit.


    Inhalt

  • html-seminar.de/woltlab/attachment/648/1. Farbräume


    Zunächst ist ein grundlegendes Verständnis nötig, wie Farben in der Technik grundsätzlich umgesetzt sind. Hierzu klären wir ab was Farbräume sind und wozu wir solche haben.


    Ein Farbraum ist vereinfacht ausgedrückt die Anzahl der Farben welche dargestellt werden können. Nehmen wir als Beispiel ein Schachbrett, so benötigen wir nur 2 Farben: Schwarz und Weiß. Theoretisch würde uns also ein Farbraum (oder eine Farbpalette) mit diesen 2 Farben ausreichen, jedoch würde ein Farbraum mit dieser Größe keine Anwendung finden, existiert also nicht wirklich udn dient nur als Beispiel.


    Es stellt sich die Frage: "Welcher Farbraum eignet sich für meine Internetseite?"
    Der derzeit für das Internet optimierte Farbraum nennt sich sRGB. Das 's' steht in dem Fall für Standard und 'RGB' bedeuten Red, Green and Blue oder Rot, Grün und Blau. Schön, dass die Abkürzung auf mehrere Sprachen passt.


    RGB kennt man auch von der bekanntesten Art Farben für seine Webseite anzugeben: Dem Hexadezimalcode. Dabei beschreibt das R die ersten beiden Ziffern, G beschreibt die mittleren beiden Ziffern und B berschreibt die letzten beiden Ziffern. Wir können uns nun auch erklären warum wir im Hexadezimalsystem arbeiten: sRGB kennt 255 Abstufungen jeder Farbe, im Hexadezimalsystem können wir die Zahl 255 mit nur 2 (statt 3) Zeichen darstellen: FF.


    Nur wie verwenden?
    Arbeiten wir mit CSS so bedienen wir uns automatisch dem sRGB Farbraum.
    Unsere Grafiksoftware müssen wir dementsprechend einstellen, im Folgenden erkläre ich wie wir GIMP den sRGB Farbraum beibringen können.



    1.1 GIMP's Farbräume konfigurieren
    Um GIMP den sRGB Farbraum beizubringen müssen wir diesen zunächst herunterladen: html-seminar.de/woltlab/attachment/649/
    Recht: Die Datei darf nur verbrietet, jedoch in keiner Art verändert werden, genauere Infos gibt es hier (en)


    Wir entpacken die Datei (z.B. mit WinRar) auf unserem Desktop oder an einer Stelle die wir später auch wieder finden.


    Für benutzer der DEUTSCHEN Version:
    Nun starten wir Gimp und klicken in der Menüleiste auf Bearbeiten -> Einstellungen. In den Einstellungen wählen wir auf der linken Seite aus der Liste Farbverwaltung. Wir klicken auf das Dropdown Menü neben RGB-Profil (im Werkzustand steht hier "Keines"). Im auftauchenden Dropdown Menü klicken wir auf Farbprofil von Festplatte wählen ... und navigieren zur entpackten sRGB_v4_ICC_preference.icc. Das war bereits die ganze Magie.


    Für Benutzer der ENGLISCHEN Version:
    Nun starten wir Gimp und klicken in der Menüleiste auf Edit -> Preferences. In den Einstellungen wählen wir auf der linken Seite aus der Liste Color Management. Wir klicken auf das Dropdown Menü neben RGB profile (im Werkzustand steht hier "None"). Im auftauchenden Dropdown Menü klicken wir auf Select color profile from disk... und navigieren zur entpackten sRGB_v4_ICC_preference.icc. That's it ;)

  • 2. Sättigung und Helligkeit
    Viele Menschen denken bei Farben geht es nur um das Zusammenspiel von zum Beispiel Rot und Grün oder Gelb und Blau. Jedoch sind die Sättigung und die Helligkeit ebenso wichtige Faktoren. Um mit Farben wirklich umgehen zu können, muss man zunächst verstehen wie Sättigung und Helligkeit funktionieren, erst dann kann man sich überlegen welche Farben man gerne benutzen möchte.


    2.1 Sättigunghtml-seminar.de/woltlab/attachment/650/
    Unter Sättigung versteht man die Intensität von Farben. Das Beispielbild auf der rechten Seite zeigt die Farbe Rot (#FF0000) mit einer Sättigung von 100%, 80%, 60%, 40% und 20%. Wie man sehen kann ist die Farbe Rot mit einer Sättigung von 20% eher ein angenehmes Rosa, welches deutlich weniger ins Auge sticht als das normale Rot, es ist jedoch genau der selbe Farbton.



    2.2 Helligkeithtml-seminar.de/woltlab/attachment/651/
    Helligkeit ist hier nicht zu 100% der korrekte Ausdruck, übersetzen wir den Begriff "Value" aus dem Englischen erhalten wir eher "Wert", Deutschland hat also für diesen Begriff nicht unbedingt ein Wort, jedoch handelt es sich dabei lediglich um den Anteil (value) Schwarz in der entsprechenden Farbe. Auf der rechten Seite sehen wir wieder die Farbe Rot (#FF0000) mit 100%, 80%, 60%, 40% und 20% Helligkeit. Hier sehen wir das aus Rot ein stimmungsvolles Braun wird.


    Schließlich noch Variationen von Sättigung und Helligkeit. Spannend ist das blaue Beispiel. Die Farben auf der rechten Seite scheinen sich kaum zu unterscheiden, jedoch sind die Hex-Werte von oben nach unten gesehen:
    #010189 / #0101D1 / #0303FF / #0B0BFF / #1313FF


    html-seminar.de/woltlab/attachment/652/html-seminar.de/woltlab/attachment/653/html-seminar.de/woltlab/attachment/654/


    2.3 Das Problem der Sättigung/Helligkeit
    Die Devise lautet: Nicht übertreiben!
    Gerade auf Internetseiten ist es absolutn icht empfehlenswert größere Bereiche mit knalligen Farben mit voller Sättigung zu verwenden. Man erhält in diesem Fall nicht nur extreme Kontraste (später mehr), sondern außerdem trifft man das Problem der billig wirkenden Farben. Knallige, bunte Farben (im schlimmsten Fall in großer Vielfalt) lenken das Auge ab und sehen aus wie gewollt aber nicht gekonnt (auch dazu später mehr).


    Zurückhaltung ist das Stichwort, dazu ein Beispiel. Wir sehen zwei mal die selbe Box, ein mal mit reinem Rot (#FF0000) und ein mal mit einem dunkleren Rot (#341f1f). Der Text auf dem dunklen Rot ist deutlich einfacher zu lesen und die Farbe an sich passt viel besser zum Hintergrund und dem oberen Balken, bietet allerdings trotzdem einen farblichen Kontrast. Ich habe es übrigens nicht geschafft die Schriftgarbe auf dem hellen Rot so anzupassen das ein entspanntes Lesen möglich ist, das HTML Dokument kann hier geladen werden: html-seminar.de/woltlab/attachment/655/ (Auf das Wesentliche beschränkt)


    Ich sage es noch mal: Wir haben nicht die Farbe geändert sondern lediglich die Helligkeit reduziert. Dies zu verstehen ist von großer Bedeutung!


    html-seminar.de/woltlab/attachment/656/html-seminar.de/woltlab/attachment/657/

  • 3. Farben als Manipulationhtml-seminar.de/woltlab/attachment/658/
    Das klingt nun zunächst härter als es ist, wir schaden natürlich neimandem. Farben lassen sich ganz einfach dazu nutzen um das Auge des Benutzers auf die wichtigen Elemente der Seite zu lenken, wir können die Stimmung des Benutzers beeinflussen und wir können es dem Benutzer erleichtern Texte zu lesen.


    Werfen wir einen Blick auf das Bild am rechten Rand so fokussiert unser Auge sofort eine der Blumen, in den meisten Fällen wohl die rechte. Dieses Phänomen können wir auch auf unserer Webseite ausnutzen. Haben wir viele Elemente so können wir beispielsweise die Steuerung einfärben um dem Benutzer sofort klar zu machen wo diese sich befindet.


    html-seminar.de/woltlab/attachment/659/html-seminar.de/woltlab/attachment/661/


    Wenig Aufwand, großer Effekt. Der Blick schweift direkt auf die Steuerung, der Benutzer fühlt sich nun sicher und hat einen Anhaltspunkt von dem aus er den Rest des Dokumentes erkunden kann. Selbst wenn dir persönlich dieser Effekt nicht sonderlich klar wird, er ist auf jeden Fall da und sollte nicht außer Acht gelassen werden.
    Die HTML Dateien zum selber probieren gibt es natürlich auch wieder dazu: html-seminar.de/woltlab/attachment/660/ / html-seminar.de/woltlab/attachment/662/


    Beinahe jeder hat schon ein mal den Begriff "kalte & warme Farben" gehört, viele können damit aber nicht vorstellen was man damit bewirken kann. Wärmere Farben sind meist sehr angenehm anzusehen, kältere Farben lenken die Aufmerksamkeit eher von sich und somit zum Beispiel auf Text. Doch was sind kalte und was sind warme Farben? Nun dies ist nicht sehr einfach zu beantworten. Das Einzige was man sagen kann ist: Es gibt kein warmes Blau und kein kaltes Rot. Alle anderen Farben lassen sich theoretisch über die im letzten Bereich besprochene Helligkeit, bzw. die Sättigung entweder in Richtung kalt oder in richtung warm lenken.


    Mehr zum Thema kalte und warme Farben gibt es im Bereich Farbkombinationen.


    Nun wollen wir uns anhand eines Beispiels ansehen was der Unterschied zwischen einer kalten und einer warmen Webseite ist.


    html-seminar.de/woltlab/attachment/663/html-seminar.de/woltlab/attachment/665/


    Hier sehen wir relativ eindeutig einen Effekt. Das eher warm gehaltene Layout sieht zwar schick aus und scheint stimmungsvoll zu sein, jedoch verliert der Inhalt komplett an Gewicht, das Auge ist sehr beschäftigt damit all die Einflüsse unterzubringen und kann sich nicht richtig fokussieren. Es ist simpel zu viel des Guten.
    Beim kalten Layout sieht das schon ganz anders aus, die unterschiedlichen Farbstufen lassen das Auge einfach kalt (hehe) und es fokussiert sich eher auf den Text, allgemein sieht das Layout etwas geschmeidiger aus.
    Und natürlich als HTML Datei: html-seminar.de/woltlab/attachment/664/ / html-seminar.de/woltlab/attachment/666/


    Unser warmes Layout bessert nun zwar die Stimmung des Nutzers auf, verscheucht ihn jedoch auch, es drückt einfach zu sehr. Ob das nun ein guter oder ein schlechter Zustand ist sei mal jedem selbst überlassen, förderlich für den Fokus auf dem Inhalt ist es jedoch ganz und gar nicht!

  • 4. Farbkombinationen
    Nun kommen wir ein mal zum spannenden Teil: "Was für Farben nehme ich denn jetzt für meine Webseite?"


    Ich kann beruhigen: Wir haben ja nur etwa 16,6 Millionen Farben, da kann es doch nicht so schwierig sein die passenden zu finden ;)


    Die erste Frage ist: Brauche ich Farben? Die Antwort ist ja, selbst wenn wir von dem Spruch "Schwarz und Weiß sind keine Farben" (mehr dazu im Referenzkapitel) ausgehen brauchen wir welche, abseits von #000000 und #FFFFFF. Nun kommt das erste Mal in diesem Tutorial das Wort Tutorial gleich 2 mal vor, außerdem zum ersten mal geht es nun um Geschmack.
    Farben wählt der Designer im Normalfall in erster Linie nach Geschmack.


    Mit unserem bisherigen Basiswissen können wir aber sagen: Wir lassen die Finger von knalligen, bunten Farbverläufen. Ich sage nicht das knallig schlecht ist: Auf der Internetseite eines Kindergartens machen ein paar knallbunte Luftballons einiges aus, jedoch hat knallig als Designelement eher weniger Freunde unter den Benutzern und wird meistens als "billig" oder auch "Gewollt aber nicht gekonnt" angesehen.


    Ich kann an dieser Stelle niemandem sagen "Nimm die und die Farbe", pauschal ist das unmöglich, anders sieht es aus wenn du (ja genau dich meine ich) einige Vorstellungen das Thema der Seite betreffend hast und einen Denkanstoß suchst, in dem Fall melde dich natürlich! Ich kann jedoch sehr wohl einige grundlegende Dinge die zu beachten sind aufdecken.


    1. Sättigung/Helligkeit raus
    Bei großen Designelementen (Hintergrund für die Navigation, etc.) sollte die Sättigung immer weit reduziert sein, das ist wichtig um eine große Kompatibilität an Kontrast zu Schriftfarben zu bieten, nahezu keine Schriftfarbe zwischen Schwarz und Weiß lässt sich auf knallrot langfristig gut lesen und von bunten Schriften für Fließtext ist schon gleich abzuraten.
    Außerdem lenkt weniger Sättigung und Helligkeit das Auge weniger ab, es wird schlichtweg abgelenkt vom Hintergrund wenn dieser entsprechend angepasst ist.


    2. Auf Farben beschränken
    Es macht keinen Sinn für jedes Element eine neue Farbe zu wählen! Wir beschränken uns von Anfang an auf 2 oder maximal 3 Farben und spielen mit eben diesen nur mit Sättigung und Helligkeit herum, dies lässt sich auch ganz gut in den Beispielen aus dem letzten Kapitel erkennen, das warme Layout basiert ausschließlich auf Orange, das kalte auf Blautönen.


    Für diesen Arbeitsschritt gibt es 2 ganz wunderbare Tools:


    Adobe Kuler und palleton.com wobei palleton.com mein Favorit ist. Es gibt zu beidne Programmen relativ wenig zu sagen, ich bitte darum einfach herumzuspielen. Die Farbregeln (Triade, Monochrom, etc.) möchte ich an dieser Stelle nicht erklären, auch hier würde ich den Rahmen sprengen, dazu erfolgt bei Nachfrage ein weiteres Tutorial 8)


    3. Akzente
    Hier wird es bunt! Knallige Farben können durchaus Verwendung finden, Kontrastreich in Überschriften zum Beispiel um sich auch bei kleiner Schriftgröße vom Fließtext abzuheben (das Prinzip nutze ich auch in diesem Tutorial, mit Farbe und mit Helligkeit). Vor ein paar Minuten sprach ich die bunten Luftballons an, sind eben diese dezent gesetzt so unterstreichen sie das Thema der Seite und vermitteln dem Benutzer ein Gefühl von Zugehörigkeit. Auf der Seite für den Kegelclub sind es in Szene gesetzte Kegel und Kugeln, beim Gärtner sind es im Hintergrund leicht durchschimmernde Blumen und Sträucher, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
    Es muss nur darauf geachtet werden das Auge nur kurz abzulenken und die Akzente klar vom Inhalt zu trennen.


    Schauen wir uns doch ein mal die Startseite des HTML-Seminars an:


    html-seminar.de/woltlab/attachment/667/


    Das Auge schnellt in die linke, obere Ecke und fixiert die bunte Navigation, als nächstes schweift es hinunter zum Logo welches klar den Inhalt der Seite wiedergibt und mit einem transparenten Quelltext (passend zum Inhalt) hinterlegt ist. Danach geht der Blick in Richtung der vertikalen Navigation mit den bunten Balken. Der Benutzer weiß nun wo die Navigationen und das Logo sind, zeit den Inhalt zu erkunden.. doch was ist das, ein grauer Kasten erregt die Aufmerksamkeit durch seine grünen Balken, eine wichtige Infobox wird erkannt und gelesen.
    Geschickterweise befindet sich die Werbung für die Video Tutorials nur knapp darüber: Zufall, oder doch unterbewusst geschicktes Marketing? (An der Stelle viele Grüße an Axel, Spaß muss sein ;) )


    4. Zu bunt?
    Nach 2 Stunden herumprobieren mit unterschiedlichen Kontrasten wird das Auge müde und das Gehirn verliert an Lust. Zeit für eine Pause und (ganz wichtig) eine zweite Meinung! Die Ehefrau, der Bruder, die Tante (je nach Zielgruppe eventuell) kann mit einem raschen Blick schnell helfen, auch wir im Forum können da sehr hilfreich sein. :love: Gerade am Anfang ist es wichtig nicht seinen Willen durchzusetzen sondern sich auch mal etwas sagen zu lassen von Leuten die vielleicht schon etwas mehr den Durchblick haben.


    5. Im Zweifel
    Im Zweifel lieber schlicht als nicht. Ein Design muss nicht unbedingt durch tolle Hintergründe, eine exakt abgestimmte Farbpalette und vieles mehr bestechen, es kann auch durch seine Schlichtheit beeindrucken. Ich verweise an der Stelle erneut auf html-seminar.de. Überragende Designelemente gibt es hier nicht und trotzdem ist alles wunderbar strukturiert und kann sich durchaus sehen lassen. Auch das Design von YouTube oder Facebook ist nichts was ich als überragend bezeichnen würde, aber es funktioniert denn es ist eine Struktur vorhanden (bei Facebook lässt sich wirklich drüber streiten an manchen Stellen..).


    Schwarz und Weiß machen nie etwas verkehrt, jedoch werde ich auf die schwarze Farbe im Kapitel Farbverläufe noch ein mal zu sprechen kommen. Dazu ein paar "Farbkleckse" wie z.B. farbige Überschriften oder Trennlinien und fertig ist die Laube.

  • 5. Farbverläufe
    Hier ist äußerste Vorsicht geboten. Farbverläufe sind eine großatige Sache um Elemente nicht so "langweilig" wirken zu lassen, jedoch sehen Farbverläufe extrem schnell einfach nur schäbig aus. Dies ist meist der Fall wenn das Spektrum zu groß wird, sich also die Farben des Start- und des Endpunktes stark unterscheiden, im Folgenden ein Beispiel für einen grottenschlechten Farbverlauf:


    html-seminar.de/woltlab/attachment/668/


    Ja... muss ich das noch kommentieren? Schwarz zu Weiß, #000000 zu #FFFFFF.. nein! Absolutes no-go, dafür gibt es nicht mal den Preis für den blödesten Einfall :)


    Genug geflucht, jetzt konstruktiv: Wir sehen hier eindeutig den so genannten "Stufeneffekt" dieser lässt sich durch qualitativeres Speichern und damit wachsender Dateigröße zwar kompensieren, in diesem Extrembeispiel jedoch nicht verhindern. Wie verhindern wir das?


    1. Die Farben näher zusammenführen, nehmen wir mal statt #000000 und #FFFFFF einfach #222222 und #444444:


    html-seminar.de/woltlab/attachment/669/


    Edel, damit lässt sich arbeiten, ich sehe keine Stufen und doch einen Verlauf, einen Verlauf der meine Augen nicht zerreißt so wie der Letzte. Kommen wir zu...


    2. Wir verringern die Distanz über die der Verlauf sich ausbreitet, je weiter der Verlauf wandert um so eher erkennt man Stufen, für den gesamten Hintergrund ist ein simpler Verlauf daher meist eher ungeeignet:


    html-seminar.de/woltlab/attachment/670/


    Damit lässt sich arbeiten. Der Hintergrund einer horizontalen Steuerung, ein schmaler Fußbereich, eine Kopfzeile für die Sidebar, etc.


    Schwarz ist nicht gleich schwarz:
    Oft sieht man schwarze Flächen, wenn man aber versucht etwas Ähnliches im eigenen Design umzusetzen wird das nichts, der Grund: Es war kein Schwarz sondern ein Farbverlauf. Ich ziehe hier meine kürzlich erstellten Social Media Icons zu Rate:


    Schwarz: html-seminar.de/woltlab/attachment/672/


    Original: html-seminar.de/woltlab/attachment/671/


    Der Unterschied ist gering, aber er ist da und genau das nimmt das Auge wahr und genau das ist sehr wichtig zu beachten, vor allem wenn man mit dunklen Layouts arbeitet!
    Bei einer Auflösung von 256x256px sollte der Unterschied auffallen:


    html-seminar.de/woltlab/attachment/673/


    Auch Browser können das:
    Farbverläufe darstellen kann auch jeder moderne Browser und das sogar Hardwarebeschleunigt, hierzu kann ich leider auch keine lange Erklärung abgeben, ihr wisst schon, der Rahmen :) Google hilft weiter und eventuell bei Zeiten auch das HTML-Seminar, zu Farbverläufen habe ich (zumindets auf der Internetseite) nichts finden können. Google hilft an der Stelle sicher gerne.


    Vorteil der CSS-Gradients: Keine Datei muss seperat übertragen werden, dies spart in den meisten Fällen wenige Kilobyte.
    Nachteile der CSS-Gradients: Text. Der Farbverlauf muss als kleines "Script" angegeben werden was meist einige Anläufe braucht und durchaus nerven kann. Außerdem bisher kein optimaler Support sämtlicher Browser, das kommt aber bald, versprochen :)

  • 6. Referenz (zur Natur)
    Dieser vorerst letzte Abschnitt soll klären wie all das was oben beschrieben wurde zustande kommt.


    Als erstes wie versprochen "Schwarz und Weiß sind keine Farben." Farbe in der Physik sind Lichtwellen. Reines Schwarz ist das fehlen sämtlichen Lichts, schwarze Löcher beispielsweise senden reines Schwarz aus, nämlich absolut gar kein Licht. Reines Weiß ist im Großen und Ganzen das was die Sonne uns entgegenfeuert. Die Redewendung hat ihren Ursprung darin das Schwarz, Weiß und Grau als "unbunt" und daher irgendwie "nicht farbig" angesehen wurden/werden. Rein physikalisch gesehen existieren auf unseren Bildschirmen z.B. also garkein Schwarz und Weiß und rein von der Physik her sind es auch Farben also sind es für mich in diesen Beiträgen auch Farben :)


    Warum nun unterscheidet sich die Wahrnehmung der folgenden Icons so sehr:
    html-seminar.de/woltlab/attachment/676/ html-seminar.de/woltlab/attachment/675/
    Dafür benötigt es einem Ausflug aus dem Monitor heraus. Nehmen wir bei bestem Sonnenlicht auf der Wiese einen Grashalm in die Hand mag dieser zwar grün erscheinen, jedoch ist er nicht simpel grün sondern setzt sich aus unendlich vielen Grüntönen zusammen. Die ganze Natur ist so aufgebaut, nichts ist wirklich Einfarbig, schon gar nicht wenn Licht ins Spiel kommt und reflektiert oder absorbiert wird.
    Nun erzeugen also z.B. dezente Farbverläufe in Icons einen gewissen Grad an Realismus, an den das Auge gewohnt ist, somit sieht es simpel besser aus.


    Ich möchte zu guter Letzt noch eine kleine Inspiration anhängen, eigentlich nichts Besonderes aber ein Blick auf diese Grafik hat mich schon oft auf den richtigen Weg gebracht:


    html-seminar.de/woltlab/attachment/674/

  • 7. Schlusswort
    Wer eine Quellenangabe der Bilder erwartet hat sich geschnitten, die sind sowieso von mir :P


    Ich arbeite nun sehr lange an diesem Beitrag zum Forum und langsam werde ich müde und irgendwie sentimental :whistling:


    Ich möchte dir auf jeden Fall danken das du dir die Zeit genommen hast dich durch meine Theorien zu kämpfen und ich hoffe ich konnte dir auf irgendeine Art und Weise helfen. Sollten Fragen offen sein dürfen sie gerne gestellt werden, ich (und auch jeder andere hier) werde (/wird) versuchen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, das zeichnet uns eben aus :)


    Außerdem vielen Dank an Axel, laura und all diejenigen die dazu beigetragen haben das Forum zu dem zu machen was es heute ist :love:


    Jetzt muss ich den ganzen Kram hier noch irgendwie in korrekter Reihenfolge posten..

  • Ist dir gut gelungen, vielen Dank ^^
    Jetzt bin ich aufjedenfall um Wissen schlauer was ich bis morgen früh vergessen habe um es mir dann nochmal im 'wach' Zustand anzuschauen und zu merken :D

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