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Gesetz der guten Gestalt

Das Gesetz der guten Gestalt sagt aus, dass wir versuchen, unbekannte Formen in bekannte Formen zu überführen. Klingt auch logisch, da dadurch die geringste Menge an Energie für die Wahrnehmung und eventuelle Speicherung im Gedächtnis notwendig ist. Und Energie (sprich Aufwand) will man so wenig wie möglich verbrauchen.

Aber schauen wir uns Beispiele an, die das Prinzip der guten Gestalt zeigen. Dabei fällt auf, dass für die Beispiele gerne einfache Formen genutzt werden.

Aus dem komplexen Gebilde mit 11 Ecken machen wir ein Viereck und ein Dreieck. Dieses ist einfach merkbar.

komplexe Gestalt vereinfacht – Gesetz der guten Gestalt
komplexe Gestalt vereinfacht – Gesetz der guten Gestalt

Das Gesetz der guten Gestalt wird man teilweise auch unter der Bezeichnung „Gesetz der Einfachheit“ bzw. „Gesetz der Prägnanz“ und „Prägnanzgesetz“ finden. Es geht immer darum, dass wir einfache und somit natürlich einprägsame Figuren (Gestalten) erhalten.

Übergeordnetes Gesetz

Bei dem Gesetz der Einfachheit haben wir ein übergeordnetes Gesetz. Wir wollen es i.d.R. so einfach wie möglich. Unsere Wahrnehmung bzw. das Bewusstsein sucht im ersten Schritt die einfachste Form der Verarbeitung einer visuellen Wahrnehmung. Lustiger weise tut sich das Bewusstsein dann sehr schwer, auf eine alternative Wahrnehmung (hat nichts mit „alternative Wahrheit“ zu tun!) umzuschalten.

Haben wir einen Würfel als Gittermodel, sind eigentlich 2 Perspektiven denkbar. Die Sicht von unten und die Sicht von oben auf den Würfel. Beides gleichzeitig geht nicht – wir können bestenfalls nur bewusst hin und her „schalten“. In der folgenden Grafik wird durch die perspektive Zeichnung in der unteren Reihe beide Möglichkeiten gezeigt.

Wahrnehmung lässt nur 1 Perspektive zu – nicht beide Möglichkeiten gleichzeitig
Wahrnehmung lässt nur 1 Perspektive zu – nicht beide Möglichkeiten gleichzeitig

Wenn man sich nun fragt, warum unsere Wahrnehmung (eigentlich unser Verstand) sich die am einfachsten zu handhabende Variante auswählt gibt es dafür eine einfache Antwort. Eine einfachere kognitive Belastung gewirkt, dass wir schneller auf das Gesehene reagieren können.

Auswirkung auf Webdesign

Das Gesetz der guten Gestalt, sprich das Gesetz der Einfachheit sagt nichts Anderes aus, wie auch das bekannte KISS-Prinzip: „Keep it simple and stupid“.

Kurzform: ein einfaches und eindeutiges Webdesign gewinnt!

Durch Vermeidung von unnötige kognitiven Aufwand für das Durchschauen des Designs durch den Besucher hat dieser für den eigentlichen Inhalt die maximale Aufmerksamkeit zur Verfügung.

Der Besucher soll sich keine Gedanken machen, warum jetzt die Steuerung es nur links gibt und wie diese funktioniert, sondern sich auf sein Ziel (sprich auf den Inhalt) konzentrieren.

Eine schnelle Orientierung von Aufbau (was sind allgemeine Daten wie Kopfbereich), was dient zur Navigation und wo ist der Inhalt und wie ist der Inhalt strukturiert bzw. auch unterteilt, wenn es verschiedene Themen auf der Website gibt.

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